Great Barrier Island ruft!

Wieder zurück in und um Auckland haben Julia und ich die letzten 2 Wochen die Zeit im Northland, Coromandel und auf Waiheke Island verbracht, Wochenende ging es immer nach Auckland City um den Van zu verkaufen (was gestern auch endlich geklappt hat!).

Morgen früh setzt die Fähre auf Great Barrier Island über, wir werden dort auf unbestimmte Zeit bei einem Freund von Charles wwoofen und sind sehr gespannt auf den Garten, angeln, Brot backen und co.!

 

 

Tag xx

Back on the road! Samstag mittag sind Julia und ich von Riverside gestartet, Sonntag abend ging es zurück nach Wellington wo wir einen tollen Montag(abend) mit Mael, Gal und Patrick hatten. Momentan befinden wir uns in Roturua, überall liegt Schwefelgeruch in der Luft. Das Wochenende verbringen wir dann auf Waiheke Island bevor es weiter Richtung Norden geht.

Lebenszeichen

Yo uns gibts noch, der Grund warum hier nicht soviel neues erscheint ist einfach weil nicht soviel passiert. Patrick ist vor gut 2 Wochen mit Mael und Gal gen Süden gestartet, Julia und ich verlassen die Community zeitnah Richtung Auckland mit dem Ziel die Gegend zu erkunden, den Van zu verkaufen und wenns klappt bisschen Inselleben auf Great Barrier Island kennen zu lernen. Ich habe heute Morgen mal paar Fotos von den letzten Besuchen am Nordende der Südinsel rausgesucht…

News…

…gibts keine 🙂 Wir fuehlen uns pudelwohl in der Kommune. Die 4 freien Tage ueber Ostern waren fantastisch, wir hatten einen Pizzaabend aus dem Steinofen und sind mit 20 Leuten ans Farewell Spit gefahren. Julia ist weiterhin froh und munter im Garten zu Gange, Patrick hat eben einen Job in der Apfelernte gefunden. Meine Aufgaben bestehen momentan aus Basilikum ernten und Pesto daraus machen….Fotos gibts wie immer später!

Achja Kuba war natuerlich ein Aprilscherz!

Pure Vernunft darf niemals siegen…

Entgegen unseren Plaenen haben Julia und ich unsere Fluege umgebucht und sind in 2 Wochen auf dem Weg nach Kuba, Patrick wird weiterhin die Insel erkunden und kuemmert sich gut um das Auto. Vor dem Abflug schreibe ich auf jeden Fall was noch in den letzten 2 Wochen passiert ist!

Tag 76 Dunedin

Draussen regnet es in Strömen, Julia und ich fanden Unterschlupf in der Bibliothek und lesen / surfen. Da unsere Motivation lange Texte zu schreiben arg nachgelassen hat und ich auch mit meinem letzten sehr unzufrieden bin (ich finde er spiegelt nich wirklich das wieder wie es wirklich war bzw gibt einen völlig falschen Gesamteindruck ab) haben wir beschlossen diese nur sporadisch einzustellen bzw von Zeit zu Zeit paar Fotos hochzuladen sodaß auch bei der Wiederkehr genug zum erzählen bleibt. Bis dahin versuche ich mich an einer Google Maps Route für den Blog, ist allerdings schwieriger als erwartet…wir werden sehen.

EDIT: aufgegeben, unsere bisherige Route könnt ihr aber hier nachvollziehen (oder in Zukunft wenn ihr af die kleine Karte klickt)

News

Wir haben uns mittlerweile entlang der Westküste knapp 1000km bis Wanaka vorgeschlängelt, Strände und Gletscher am selben Tag gesehen und brechen nachher auf um Queenstown zu erreichen.Da es einiges zu schreiben gibt dauert der Text noch eine Weile,Patrick hat aber am Sonntag einen Kommentar unter den letzten Artikel gesetzt.

Tag 65

Nun sitze ich hier bei schönsten Sommerwetter im Park in Motueka und lasse die letzten paar Wochen noch einmal Revue passieren. Ein besserer Start ins Wwoofing hätte uns eigentlich gar nicht passieren können. Angekommen, vorgestellt, Zusage erhalten und über die 35 Tage einen ganzen Haufen Menschen um sich herum gehabt, welche wir in der nächsten Zeit ganz sicher vermissen werden. Diese Woche passierte an sich nicht außergewöhnlich viel, Patrick war am angrenzenden Kahurangi Nationalpark wandern, ich nutze die Tage zum erkunden der Umgebung per pedes sowie zum Brot backen und Julia säte, erntete, dünnte aus… Gestern verließ uns Betti um wieder gen Heimat nach Österreich zu fliegen, der Rest der Bande ist den ganzen Tag am Obst ernten und abends demnach ordentlich fertig (um das mal bisschen zu erläutern: mit einem umgeschnallten Korb geht es die Leiter bis zu 3 Meter hoch auf den Baum, der Korb wiegt gefüllt um die 20kg. Bezahlt wird man per „bin“, also pro vollen Kisten welche 500kg fassen – es gibt dafür 30$, umgerechnet 19€. Im Durchschnitt machen die sogenannten „Picker“ am Tag 2bins voll da man die Früchte vorher mit dem Auge nach Farbe und Grösse selektieren muss). Daniel, der seit 16(!) Jahren dies seinen Job nennen darf schafft am Tag um die 5-7bins, reist nach vollendeter Apfelerntesaison weiter, um im Rest des Landes sowie in Australien und Kanada zu „picken“… irgendwann will er sich vom Gesparten ein Stück Land in Australien kaufen.

Um die Kostenfrage zu beantworten:
das Essen an sich ist schon einen kleinen Ecken teurer als in Deutschland, insbesondere Fleisch was  aber nicht weiter stört denn schmecken tut das hier alles nicht, bei Luxusgütern wie Alkohol und insbesondere Tabak wird ordentlich zugelangt (dafür hatte ich aber „Glück“ als meinen Laptop nicht mehr wollte, für das Asus Netbook habe ich vergleichsweise günstige 250€ hingelegt). Benzin dagegen liegt momentan bei 2,15$ ( ca 1,35€), dafür frisst der Van aber auch bis zu 10Liter aufwärts per 100km. Die Auswirkungen bekommen wir dann wieder im vollen Maße ab morgen mit, bislang haben wir fast alles  Essen aus dem Garten beziehen können, zukünftig steht wieder täglich die Frage nach den beiden o.g. plus nach der Nächtigung an…Wie dem auch sei, die Sachen sind zum Teil schon gepackt und ich habe mir vorsichtshalber eben ein paar Handschuhe gekauft denn es wird in den höheren Lagen ganz sicher nicht so angenehm sein wie gerade hier, dem sonnigsten Flecken Neuseelands, wo mildes Ozeanklima die Temperaturen bestimmt und die Berge im Westen den Regen abfangen. Heute Abend gibt es noch ein kleines Abschiedsdinner, morgen dann heisst es „Good Bye Riverside“, wir sehen uns ganz sicher wieder!

Achso: ich = Jan, es sei denn das Wort „Gnom“ kommt im Text vor – dann schreibt Patrick (und meint damit Julia 😉

Tag 55 bis 61

Nun haben wirs geschafft, schon von vielen Leuten motivierende Berichte gehört, dann einmal verschieben müssen, sodass die Freude um so größer war. Der “Abel Tasman Coast Track” stand auf der Liste, knapp 40 km lang und von Riverside aus 30 Minuten Autofahrt entfernt (witzigerweise ist eine andere Autobesatzung zur selben Zeit aufgebrochen um  auf dem 45 Minuten Autofahrt entfernten Mount Arthur einen Schneemann zu bauen). Kurz etwas geschichtliches: Im Jahre 1642 erreichte der Holländer Abel Tasman als erster Erkunder die Südinsel, wurde aber nach einem Gefecht zu Wasser von den Maoris verjagt ohne Land betreten zu haben, er glaubte zuvor an der Westküste Südamerikas gelandet zu sein. Erst James Cook tat dies 100 Jahre später, er kam allerdings 1769 an der Ostküste der Nordinsel an und fing an die Insel übe die nächsten Jahre zu kartografieren. Soviel dazu, jetzt zu uns: zu aller erst gings zum NewWorld um Lebensmittel zu kaufen,es darf nicht zu viel sein, allerdings auch nicht zu wenig, es muss leicht sein, also alles was trocken ist und ne Menge Engergie mitbringt, denn man muss ja schließlich alles schleppen. Es ist nun nicht so das wir die Zahnbürstenhälse abschneiden um Gewicht zu sparen, aber nach einigen Stunden laufen denkt man, jedes unnütze Gramm spüren zu können (auch der Tabak kostet hier 40 Dollar ->25€ und das zahlen wir auch, also warum da knausern, wir sind ordentliche Wanderer…) Anschließend sind wir zur Touriinfo gefahren um die Zeltplätze zu buchen, das klingt vielleicht etwas langweilig, macht aber hier einfach Sinn, auch in anbetracht der Geldbuße für unerlaubtes campen. Die Nationalparks sind einfach sehr schön und das kommt nicht von ungefähr denn es bedarf gewisser Mittel um das so zu schaffen und auch Reglements um es zu erhalten (könnten alle Wanderer überall laufen, campen, usw., würde es mit Sicherheit an einigen Punkten nicht so sauber und unberührt aussehen, soviel also dazu…).
Danach schnell Rucksäcke gepackt, Schuhe angeschnallt und ab gings. Was dann kommt lässt sich schwer in Worte fassen, besser ist an dieser Stelle die Bilder sprechen zu lassen. Die Wege laufen sich wirklich gut, man merkt dort eben genau das es kein Backcountry-Track ist, sondern ein recht populärer und gut ausgebauter der von fast allen Alterstufen bewältigt werden kann (ausser von Jan und Gnom, (haha – Anm. des Uploaders). So findet man regelmäßig Tafeln mit Kilometer- und Zeitangabe zum nächsten Teilstück, verlaufen ist also fast unmöglich – was jedoch nicht heisst das es unanstrengend ist, einige Höhenmeter sind schon zu überwinden und  jeden Tag standen ca 12 km an, da schlägt der Puls schon mal dreistellig.
Ein gewisses Abenteuer brachten uns auch die Tide, dies verhält sich ähnlich wie Ebbe und Flut (in den Buchten und am Strand ist also mal Wasser und mal nicht, teilweise kann man über Umwege auch einen hohen Tidenstand umgehen). Manchmal muss man auch warten oder die Schuhe ausziehen, Hose hochkrämpeln und durch. So ging es mir am letzen Tag, die Zeit im Nacken, warten ging somit nicht, also blieb nur “Oberschenkelhoch” durchs Wasser zu laufen. Wir haben Leute gesehen die hüfthoch im Wasser standen, das macht schon Spass. Jedoch fing ich da erstmalig an, die Sinnhaftigkeit meiner Wanderstiefel mit mir zu diskutieren (ja wenn man allein läuft diskutiert man das mit sich selbst aus, es bleibt ja nichts weiter übrig). Das Ganze resultierte aus einer Odyssee beim Blasen aufstechen von Gnoms Fußzehen sowie Jans anhaltenden Knieproblemen, somit brachen sie nach 25km am Bark Bay ab und fuhren einen Tag eher zurück. Ich verbrachte noch einen schönen Abend like Robinson Cruso am Strand und lief den Rest allein. Zurück gings mit dem Wassertaxi, ein Schnellbot mit ordentlich Schub. Teilweise so, dass das Buck in der Luft war und anschließend aufs Wasser knallte. Geil.
Den Rückweg versuchte ich mal mit Trampen zu bewältigen, das nennt sich hier Hitchhiken. Einige aus dem Hostel reisen nur so durch Neuseeland. Und siehe da, auf einem Parkplatz stand ein langlodiger Hippi mit einem alten, gammligen Bus, welcher in Deutschland wahrscheinlich schon zum dritten mal keine TÜV mehr erhalten hätte. Ihn frug ich und er schien sowas zu sagen wie “Kein ding alter, steig ein”. Das letzte Stück noch mit einer Frau and Thats It. Also wirklich eine gute Möglichkeit um von a nach b zu kommen, da sieht man wieder mal wie herzlich und offen die Menschen hier sind.
Und was geht sonst so? Ich habe mit dem Wwoofen aufgehört um mehr Zeit zu haben mir die Umgebung anzusehen. Gnom und Jan Wwoofen weiterhin und helfen im Garten mit. Zum Beispiel Karotten ausdünnen, Porree pflanzen, Tomaten und Kartoffeln ernten.
Ansonsten merkt man an den Nachttemperaturen schon teilweise, das der Sommer zu neige geht. Am Tage ist es schon noch angenehm bis superwarm aber sobald die Sonne weg ist wirds kühler. Und nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, ….den Rest kennt man ja. Vor diesem Hintergrund sehen wir die letzen Tage in der Community und machen uns bald auf in Richtung Süden. Sicher werden wir nochmal hierher zurückkommen, aber der Süden ist groß. Bis Queenstown sind es 600km und da gibts viel zu sehen. Solch einen Fastroadtrip wie im Norden wollen wir nicht hinlegen, sondern die Orte auch genießen und an schönen Punkten etwas verweilen. Die Community ist schon wie zu einer kleinen Familie zusammengewachsen, wir haben schon viel gemeinsam erlebt und man kennt sich gut. Das macht das Losfahren nicht leicht vermute ich mal. Aber was solls, tolle Menschen gibts hier überall. Das ist ja das Gute. (Hier mal der harte Riverside-Kern: Gal-Israel, Mael-France, Jarda-Tschechien, Ilil-Israel, James-New Zealand, Janine-New Zealand, Nicola-England, Betty-Österreich, Felix-Germany, Katrina-Germany und einige andere die kommen und gehen, insgesamt kommen wir denke ich auf immer mal 20 Leute.) Es kommt teilweise schon vor das man Leute in der Stadt trifft die man kennt oder als ich kürzlich inmitten der Orchards saß kam ein Radfahrer aus der Kommune, fasst schon etwas heimisch.
Gestern was wiedert mal eine Dancehall-Session, diesmal aber nicht so weit weg, sondern nur 10 min. zu Fuß von hier entfernt. Überrascht stellten wir bei der Ankunft fest das sich Auto an Auto reihte, rechneten wir doch eher mit einer ähnlichen Resonanz wie vor 3 Wochen an der Golden Bay.  Die Menge der Vans allerdings ließ erahnen das sicher 90% Durchreisende oder Backpacker waren, somit kamen wir uns dann schon etwas vor wie auf einer Dochdisko (wenn auch dieser Begriff der Party nicht gerecht wird, schon aufgrund der liebevollen Dekoration und Organisation von Leuten aus der Gemeinschaft hier). Insgesamt waren zu Stoßzeiten sicher 140 Leute da, für Neuseeland und   der Lage sicher eine überragende Zahl. Diese tanzen, quatschten, tranken – es wirkte schon sehr europäisch…Gegen 2 Uhr war dann Schluss für uns, noch etwas Nachtspeise in der Küche und ab ins Bett. Heute ist leider ein total verregneter Tag, schön blöd wenn das gerade auf den Sonntag fällt wo das doch der einzig freie Tag für die Erntehelfer ist. Statt Strand und Sonne gabs ersatzweise Eierkuchenfrühstück zu Mittag, Schlagzeug spielen und (endlich) Herr der Ringe Teil 1 (mit den Hobbitszenen aus Matamata) für alle auf einem großen Bildschirm, fetzt!

Tag 48 bis 53

Und doch kam alles ganz anders…wir erhielten eine Einladung von Charles ihn zu seinem Grundstück, unweit des Cape Farewell am Golden Bay, zu begleiten. Er tauchte Sonntag Abend 22Uhr im Hostel auf um mich vor die Entscheidung „wir fahren jetzt oder morgen früh ganz zeitig los“ zu stellen. Ich präferierte natürlich letztere Variante, Julia konnte er auch überzeugen und so starteten wir Montag früh um 8 den knapp 100km langen Weg gen Norden, passierten den Takaka Hill zum dritten mal, fuhren weiter nach Takaka und diesmal auch nach Colingwood. Zuvor machten wir Halt, da er seit 13 Jahren hier lebt kennt er einige verborgene Stellen am Strand wo kaum andere Menschen zugegen sind, wir aßen Frühstück am Strand – perfekt. Nächster Halt war dann Puponga, dieser Ort hatte eine interessante Geschichte denn es wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts Kohle abgebaut. Charles meinte aber das die wohl einzige transportfähige Bahnstrecke beschädigt wurde, danach schrumpfte de Ort von mehreren tausend auf ein paar wenige Hundert Einwohner. Die Kohle lag zu Hauff am Strand was ihm wiederum sehr zu Gute kam den sein Grundstück hat weder Wasser noch Strom, dafür aber einen einen kleinen Wohnwagen,einem Geräteschuppen und einer Feuerstelle. Wir versuchten uns danach im Fisch bzw Muscheln fangen mittels eines Fangnetzes jedoch ohne Erfolg. Anschließend ging es zum Cape Farewell (dem nördlichsten Punkt der Südinsel, witziger weise auch 40km nördlicher als Wellington welches auf der Nordinsel ganz im Süden liegt) und weiter zum Wharakiki Beach. Dort wanderten wir eine Weile, trafen erst auf eine ausgewachsene Robbe, danach auf zwei weitere und schlussendlich auf 7 Jungtiere welche wir dank des steigenden Wasserstandes eine gute Stunde aus nächster Nähe beim planschen beobachten konnten. Der Abend war dann richtig cool, wir haben endlich mal leckere Würstchen gegessen, garniert mit Salat, Steaks und Bier (wie ordinär), das Ganze nur mit Feuerholz über einer Feuerstelle zubereitet, dazu endlose Gespräche über seine Gründe auszuwandern, das heutige Europa und Fussballspieler und -vereine der 90iger Jahre. Irgendwann in der sternenklaren Nacht war dann aber auch Schluss, am nächsten Mittag fuhren wir wieder in die Zivilisation nach Riverside.
Am Mittwoch war wieder Community Lunch, diese Woche allerdings megalecker mit Nudel-, Möhren und gemischten Salat, dazu das für mich immernoch unerreichte selbstgemachte, warme Brot. Das Highlight allerdings am Donnerstag der OpenMic Abend in Marahau, eine Art „Jeder der ein Instrument beherrscht kann auf der kleinen Bühne für das Publikum spielen“. Es war Felix der die „Riverside Band“ auf die Tafel schrieb, als wir dann ausgerufen wurden gab es dann auch kein zurück mehr und es wurde sehr lustig improvisiert (LineUp: Patrick – Guitars, Felix – Bass, Mael – Bongos und ich an den Drums). Die Belohnung in Form von tanzenden Menschen, Applaus und ein Freibier für jeden Musiker nahmen wir gern entgegen. Mal sehen ob wir diese Woche eine Reunion feiern oder ob die Riverside Band nur ein „OneHitWonder“ war. Ob des fehlenden Schlafes konnte ich gestern der Einladung von Charles zur lustigen Kartenspielrunde nicht folgen, es hat auch die ganze Nacht aus Eimern geschüttet.

Im Allgemeinen merkt man schon das der Sommer vorüber ist, auch wenn mich das ein bisschen traurig und sorgenvoll macht aufgrund der noch vielen verbleibenden Nächte im Bus oder Zelt. Wir haben jedenfalls beschlossen zeitnah wieder die Reise gen Süden anzutreten, was hier aber halt eher Kälte statt mediterrane Wärme bedeutet…
Morgen allerdings geht’s erstmal in den Abel Tasman Park, der 50km lange Track wartet auf uns, wir hoffen ihn bis Dienstag geschafft zu haben 😉
To be continued…

News

Ohne recht zu wissen wie ich den Text einleiten soll gibt’s von letzter Woche einiges zu berichten. Am Montag liessen wir es recht ruhig angehen, Julia war noch im Busch und hat auch schon die erste Sense auf dem Gewissen, Patrick und ich durften wieder umgraben und jäten. Abends wurde es dann bisschen ekelhaft da einer der Israelis unglücklich in eine Maschine griff (ich habe jetzt noch nicht verstanden welche,auf jedenfalls keine Säge) und sich seine Fingerkuppe (wer sich jetzt schon Gänsehaut hat liest besser nicht weiter) fast vollständig abtrennte. Da diese ohne Auto unterwegs waren liehen sie sich den Van von Katrina (aus Ulm) und fuhren die 50km ins nächste Krankenhaus nach Nelson. Unglücklicherweise wurden sie da zugeparkt, der Rückwärtsgang ging nicht mehr rein und auch telefonische Beratung half nichts, somit blieb ihr nix anderes übrig als statt auf ihrer Automatratze auf dem Sofa zu schlafen. Den Tag darauf lud Felix (der BaldLeipziger) auf eine Fahrt nach Nelson ein, witziger weise war das erste was wir sahen der vermisste Van vor einer Apotheke und frisch ausgeparkt. Nelson war ja schon vor ein paar Wochen ein kurzer Stopp, damals aber ohne sich groß der Stadt zu widmen. Geografisch ist am Stadtrand der Mittelpunkt von Neuseeland zu finden, mittlerweile habe ich auch raus gefunden warum der Wasserstand damals so niedrig war denn überraschenderweise gibt es auch hier so was wie „Gezeiten“. Trotzdem war ich nicht sonderlich beeindruckt vom Stadtbild, allein 2 sehr schöne Parks haben den Rundgang etwas aufgewertet.

Die Wettervorhersagen kündigten für den folgenden Tag Regen an, ich hatte das vorher registriert aber was folgte hatte ich so nicht erwartet denn es goss in Strömen, das ca. 24h lang. Die Aufgaben waren folglich andere,vom Farbe im Bad abspachteln, über Knoblauch sortieren zum Küche putzen. Am Mittag war „Community Lunch“ wo alle ca 50 Bewohner plus Wwoofer geladen waren, es gab mal wieder Reis mit Gemüse (haha), dazu aber Dessert und das leckerste selbstgemachte Brot was ich seit der Ankunft hier gegessen habe (und seitdem probiere das zu kopieren – heute war ich schon nah dran). Statt wie geplant den verregneten Abend mit einem Film in der Küche zu verbringen wurden wir kurzfristig  gebeten an einer Veranstaltung teilzunehmen welche grob als „Musik und Tanz“ umrissen wurde. Es war der 22. Februar, im Vorjahr kamen in Christchurch (ca 500km von hier) 180 Menschen ums Leben, dieses Ereignis geht den meisten Neuseeländern ziemlich nah wie ich an dem Abend feststellte da bereits am Mittag daran erinnert wurde (die Kommune an sich ist nicht sonderlich religiös glaube ich, ich denke eher das der Mensch und die Natur hier im Vordergrund stehen). Der Einladungfolgten alle Wwwofer, somit standen wir kurz später alle im Kreis und sangen traditionelle Lieder aus verschiedenen Kulturen  bzw wurden uns einige kleine Tänze beigebracht (in Anbetracht der Situation war es zu Beginn denke ich für viele etwas komisch und wirkte befremdlich, diese „Angespannheit“ löste sich aber recht schell da es nicht zuletzt auch ein Zeichen des Respekts ist die kulturellen Riten des Landes kennenzulernen). Leider hat mein Zelt dem Dauerregen nicht ganz stand gehalten auch wenn die Wassermengen darin minimal waren, trotzdem schliefen alle die kein Zimmer hatten auf Matratzen in Halle – es wurde eine lustige Nacht mit Drum&Bass, Klaviergeklimper und rumrennenden Menschen und erinnerte irgendwie an Klassenfahrten 😉

Freitag abend war eine Verabschiedungsfeier, wir kannten zwar die Gastgeberin nicht aber das war auch egal denn wir lernten neue Bewohner kennen und konnten uns auch bei den bereits bekannten nach den Beweggründen der Auswanderung nach Neuseeland erkunden. Ich traf zum Beispiel auf Charles, Mitte 40 und exSquatter aus Groningen (welches im übrigen zusammen mit Leipzig und Krakau letztens zur lebenswertesten Stadt Europas gekürt wurde) der auch schon paar Wochen in der Hafenstrasse hauste. Die Gespräche gingen bis tief in die Nacht (er lebt auch schon seit 12 Jahren in der Kommune, arbeitet im Café und seine beiden Kinder kamen auch in Riverside zur Welt). Gegen 3Uhr war dann Schluss, ich den gestrigen Tag total übermüdet und der Rest motiviert am Samstag abend was anderes zu machen ausser rumzuhocken – das rumhocken wurde zwar nur an ein Lagerfeuer verlagert aber das war wenigstens ein Anfang (Julia hat es bloss erzählt, ich hatte da schon lang geschlafen).

Heute war ja wieder Sonntag und endlich fuhren wir zum Sonntagsmarkt nach Motueka, es gab Bratwurst (unglaublich lecker nach all der Zeit), dazu Softeis, vorhin durfte ich bei Klaus (einem Bewohner) am Schlagzeug spielen (Zufälle gibts!) und morgen gehts für Patrick und mich in den Abel Tasman National Park zur 3tägigen Wanderung entlang der Strände, wir hoffen das Wetter bleibt regenfrei!

Tag 37 und danach in der Community

Endlich mal wieder was neues von uns. Also neues nicht wirklich ausser das wie eine recht schöne und ruhige Woche in der Community hatten. Früh geht es meist gegen 9 Uhr im Beet los, Julia rodet weiterhin im Busch, Patrick und ich widmen uns dem kleineren „Unkraut“. Ab Mittag gestalten  sich die Tage unterschiedlich, der Hunger meldet sich meist zuerst und es ergeben sich mit Hilfe der   meisten Bewohner leckere Mahlzeiten, meist mit Pasta oder Reis als Grundnahrungsmittel, dazu allerlei Gemüse unterschiedlichsten Geschmackes. Die Highlights waren ein Grillabend am Mittwoch sowie Lammbraten welcher von James, einem Neuseeländer vorgestern zubereitet wurde. Samstag Abend beschlossen wir (also eine 13 Personengruppe) zu einer Dancehall Session zu fahren. Der Weg führte erneut zum 700m hohen Takaka Hill, diesmal allerdings weiter zur Stadt Takaka und nach Oneaka. In Anbetracht der wenigen Häuser die wir auf der Fahrt gesehen haben konnten wir uns ungefähr ausmalen wie Samstagabendparties in Neuseeland ausserhalb der grossen Städte aussehen. Der Raum war vielleicht 4*5 Meter gross, flukativ waren über den Abend verteilt maximal 40 Menschen zugegen. Zu Hause wäre das sicher ein enttäuschender Abend geworden, hier wurde des recht familiär, nicht zuletzt auch dank unserer Gruppe als grosser Teil des Ganzen. Unglaublich schön war der Sternenhimmel, ich habe sicher noch nie soviele auf einem Haufen gesehen inkl. Der Milchstrasse .Gegen 1 war dann allerdings auch Schluss für mich und ich zog mich in den Van zum schlafen zurück. Als ich nachts kurz wach wurde und die Tür öffnete traute ich meinen Augen kaum: links waren die Sterne noch zu sehen, der Himmel wirkte südlicherseits dann wie abgeschnitten und ging ein unglaubliches Morgensonnenrot im Osten über. Ich wünschte im Nachhinein ich hätte in dem Moment rausgefunden das die Kamera nur 5cm neben meinem Kopf lag aber auch so wird das Bild langfristig schwer aus selbigen verschwinden. Am nächsten Morgen entschlossen wir dann kurzerhand den Strand der Golden Bay aufzusuchen. Endlich bekam ich „gewohnten“ (also keinen schwarzen wie in Raglan) Sand zu Gesicht, das Wasser war zwar kühl aber nach der Nacht genau das richtige. Wellen konnte man dagegen nur akustisch wahrnehmen, perfekt zum schwimmen (100m entfernt vom Strand schaute ich dann erst zum Boden und stellte fest das ich genauso gut hätte laufen können 🙂 Zwei weitere Stunden verbrachten wir dann noch dort, aßen ein Eis in Takaka und später auf der Heimfahrt stellte ich dann erst fest das wieder Sonntag war – und wieder einer der im Kopf hängen bleiben wird!

Das war in der Tat sehr seltsam da ich noch nie einen Regenbogen um die Sonne gesehen habe - ausserdem von Regen keine Spur

Tag 35 und 36

Der Samstagabend war dann doch relativ unspektakulär, eher eine gemütliche internationale Runde bei Bier und somit sind dann gegen 23Uhr auch die Lichter ausgegangen. Gestern war es doch ein sehr ungewohntes Gefühl den „einzig freien Tag der Woche“ (lacht nicht 😉 in Ruhe angehen zu lassen, aufzustehen, kochen, lesen, schlafen, was auch immer. Der Nachmittag überraschte dann mit etwas Livemusik auf einer Geburtstagsfeier von 2 Leuten die hier im Gelände zelebriert wurde und somit wurde es wieder kurzerhand anders als erwartet (und wieder Sonntags, dieser Wochentag nimmt tatsächlich in der Reihe sich zum Teil ähnelnder Tage immer wieder den besonderen Platz ein was nicht zuletzt auch an der Art der Neuseeländer liegt sich den Tag draussen & zusammen zu gestalten). Unsere Aufgaben heute und wohl auch die kommenden Tage wird die Entwucherung eines „Bush Walks“ sein, also viele Schlingelpflanzen entfernen und mit der Sichel sich durch schier undurchschaubares Gestrüpp arbeiten. Erste Fortschritte im Vergleich zum Foto unten hatten wir nach 3 Stunden bereits gemacht, danach waren wir noch eine Runde schwimmen im See welcher netterweise gleich im Camp ist. Uns gefällt es hier echt gut, die Menschen sind alle sehr nett und falls sich keine Arbeit in der Obsternte findet werden wir hier wohl sicher eine längere Zeit verbringen was den Blog wohl erstmal nicht allzu aufregend macht 🙂

Tag 34

Auch heute morgen klingelte der Wecker wieder, allerdings erst um 8. Puenktlich eine Stunde spaeter standen wir wieder im Beet und beendeten unsere Unkrautverzupfaktionen in 2 Stunden, dieses Mal aber bei stroemenden Regen was aber bei euch eher nieseln bedeutet. Danach wurde ganz entspannt das Wochenende eingelaeutet, mit den ersten uns zugesteckten Utensilien gekocht und gebraten (was man nicht alles aus Kartoffeln, Zwiebeln, Lauch und irgendetwas spinatartigen zaubern kann)! Waehrend der Gespraeche danach mit einem der dort zahlreich durch das Camp schwirrenden Leute stiess ich auf einen Chemnitzer der bald nach Leipzig zieht und in der Community seit Dezember ist weil es ihm dort so gut gefaellt. Fuer heute abend ist dann eine kleine Feier angekuendigt worden, was morgen am freien Sonntag passiert wissen wir noch nicht.

P.S. Eigentlich wollte Patrick ganz stolz das Foto vom gejaeteten Beet praesentieren aber der sitzt gerade mit mit der signifikanten SD Karte gegenueber im McDonalds und versucht verzweifelt sich in das hauseigene Freie WLAN einzuloggen (gibts das in Deutschland eigentlich auch?). Ich habe bereits nach 5Minuten probieren die Reissleine gezogen und bin in das Internetcafe gegenueber ausgewichen. Foto wird jedenfalls nachgereicht. Ich wuensche allen Lesern ein schoenes Wochenende!

Tag 33

Heute morgen klingelte der Wecker, eigentlich nichts ungewöhnliches doch für uns zur Zeit schon. Punkt sieben Uhr hieß es aufstehen, duschen, schnell frühstücken, der Bleibe „Good Bye“ sagen und Punkt 9 Uhr standen wir in der Riverside Community auf der Matte. Maren, quasi die Chefgärtnerin, instruierte uns kurz und meinte das 80% der Arbeit wohl aus Unkraut jäten bestehen wird. Weiterhin hat sie sich gestern bisschen mit der Anzahl der derzeitigen Wwoofer vertan und konnte uns nicht versprechen das wir 2 Wochen bleiben können. Normalerweise funktioniert das Prinzip sehr simpel: alles was dort wächst dürfen wir für uns verkochen, bis auf einen abgesteckten Bereich der für das Café reserviert ist. Wenn natürlich zu viele Leute zugegen sind ist die Nahrung knapp was für uns erst einmal Zuteilung bedeutet. Das Essen hat dagegen für uns nur mindere Priorität, wichtiger ist die kostenlose Bleibe und somit stellen wir nach 3 Stunden im Beet (sie meinte auch das die Arbeitszeit sehr flexibel gestaltet werden kann, „tut soviel es euch wert ist“) unsere Zelte neben das Hostel, in welchen derzeit die anderen Wwoofer sowie Farmarbeiter von umliegenden Plantagen leben, erste Kontakte wurden bereits geknüpft (witzigerweise scheinen da alle anderen Wwoofer auch auf dem Luminate gewesen zu sein). Da es hier gerade ungewöhnlich durchgängig regnet steht der Tag morgen noch auf der Kippe (nur Sonntag ist frei), uns wurde aber auch „unterm Dach“ eine Menge Arbeit zugesichert…wir werden sehen.

Tag 31 und 32

Nach einer Woche war dann auch gut und wir düsten zurück nach Motueka. Schon auf der Hinfahrt kamen wir durch dieses Örtchen und fanden es recht nett, dieser Eindruck sollte sich bestätigen. Einig waren wir uns darin ein Hostel auf zu suchen (nach einer Woche ohne Dusche empfanden wir das als wichtig, dies bestätigte sich auch bei dem Anblick den jeder nach dem duschen hatte, was sonst so normal ist, empfanden wir nun als Luxus).Im White Elefant wurden wir dann fündig, eine alten kolonialen Villa, von einer Deutschen geführt. Keine Seltenheit in dieser Region, viele Deutsche Aussteiger ließen sich hier nieder aber dieses Hostel bekommt auf jeden Fall einen Favoritenpunkt.

Hier könnten wir es länger aushalten aber muss eine andere Wohnform her, 30 Dollar pro Nacht können wir schließlich nicht ewig zahlen. Hier in Motueka gibt es viele Plantagen für Äpfel, Kiwis, Zitronen, Orangen, Wein, Tabak und Oliven. Aus diesem Grund entschließen wir uns hier länger zu verweilen bevor es weiter in den Süden geht. Erntehelfer werden jedoch erst in c. 2 Wochen benötigt und eine kleine Auffrischung des Reisekontos kann nicht schaden. Zur Überbrückung bis zur Erntesession haben wir uns heute (9.2.) mal ums Wwoofing gekümmert, ein Modell, bei welchem man auf ökologischen Farmen arbeitet. Es gibt so was vom kleinen Familienbetrieb, bishin zu größeren Höfen und Kommunen und es werden zwischen 4-6 Stunden Mitarbeit erwartet, im Gegenzug erhält man Nahrungsmittel und einen Schlafplatz. Für die Anmeldung und 40 Dollar haben wir die Möglichkeit bei mehreren hundert Betrieben, welche Wwoofing anbieten anzufragen. Das taten wir heute auch, und zwar bei der „Riverside Community“, der ältesten Kommune Neuseelands (seit 40 Jahren), ein 200 Hektar großes Gelände mit Tieren, verschiedensten Gärten (alles fürs Überleben wird dort scheinbar angebaut), einem Cafe und allerlei interessanten Sachen. Morgen können wir dort anfangen, früh um 9 beginnt die Schicht auf dem Acker. Die Wwoofing- und Hostelbetreuerinnen stammen aus Deutschland, allesamt sehr locker. Wir waren heute echt begeistert von dem idyllisch grün durchwachsenen Gelände und sind gespannt was uns morgen da erwartet. Hoffentlich bekommen wir auf dem Feld keinen Hitzekoller, denn den Gerüchten zu Folge sind hier 50 Grad mehr als bei euch ;-)…..haltet durch, der Frühling naht!

Tag 23-30 Das Luminate Festival

Nun ist das Festival vorüber, eine Woche mit den Hippies Neuseelands. Eine Erfahrung der besonderen und anderen Art.

Nach 10km Schotterserpentine (Canaan Road) und teils dem Abgrund nahen Kurven, erreichten wir Takaka Hill auf ca. 700m Höhe. Dort soll es nun sein, mitten in den Bergen…Zivilisation?….Fehlanzeige. „Dort ist der Bär verreckt“.

Nachdem sich der Nieselregen entschlossen hatte aufzuhören bauten wir uns erst mal ein schönes Basiscamp, bestehend aus Jans Riesenzelt und dem Bus. So ließ es sich aushalten, Wind- und Sonnengeschützt im Vorzelt chillen dachten wir uns. Leider musste es oft als Regenschutz herhalten. Unsere kosmischen Energien reichten scheinbar nicht immer aus um dem Himmel aufreißen zu lassen.Wald, Hügel, Berge, Wiese säumten unser Blickfeld. Ein wirklich herrlich gelegenes Gelände. Hügel wie bei Herr der Ringe, moosbewachsene Märchenwälder, Heuschnupfen hervorrufende Wiese, das hat der Schöpfer schon schön gemacht muss man sagen.

Eine Feuershow stellte am Donnerstag die Eröffnung dar. Neben der Hauptbühne befindet sich eine kraterähnliche Vertiefung, mit weltmusikalischer Untermalung wurde dort schließlich nackt ums lodernde Feuer getanzt, wobei wir eher das Publikum darstellten. Ein schön buntes Treiben aus Feuerakteuren mit Stäben, Ketten, Hulahup-Reifen, spielenden Kindern – ein schönes Miteinander eben. Das Festival beschreibt sich ja auch mit „Musik, Tanz, Kultur, Nachhaltigkeit und Umwelt, internationalem Miteinander, Wissensaustausch, Kreativität und Inspiration. Vor diesem Hintergrund sollten sich auch die kommenden Tage abspielen. Auf einem kleinen Markt gab es allerhand Köstlichkeiten, von leckerem Hare Krishna food bis hin zum selbstgebacken Brot (ja, Brot mit „Bums“, also Energie meine ich, Heimatgefühle kamen auf) war allerhand dabei. Weiterhin gab es viele Zelte, Tipis und offene Plätze für einen ganzen Batzen an Workshops, Lesungen, ect. (Trommeln, verschiedene Jogavarianten, Meditaion, Maori Voval, Kirtan, Chanting, Qi Gong, Tantra, Massagen, u.v.m.). Musik gab es natürlich auch, eine große Bühne und einen Elektrofloor. Letzterer war nur sporadisch zu ertragen. Ab und zu wurde ich mal mit Goa verwöhnt, ansonsten wars zu ruhig oder zu stressig. Auf der Hauptbühne lief jedoch allerhand, kulturelle Tänze, Weltmusik, Singer, Songwriter, Trommel und Didgeridoo, Raggae, Dub, Funk, Soul und nachts (als meine beiden Nerds schon fest schliefen) auch guter Elektro und Psy. Bei der Kälte die dort oben herrschte, oft dazu noch mit Regen, ist es auch das einzig sinnvolle sich in den Schlafsack zu verziehen. Warm trinken kann man sich ja auch nicht, da es eine alkoholfreie Veranstaltung ist. Unsere paar hineingeschmuggelte Fläschchen waren also nur ein tropfen auf den heißen Stein. Somit gab es keine Alkoholleichen, kein Gepöbel und kein kaputtes Glas (sehr zum Vorteil für die vielen Kinder). Wir sind ja auch hier um anderes kennenzulernen, sich darauf ein zu lassen, ein stückweit zu leben und dem Gewohntem mal Kontra zu bieten. So beginnt man den Tag ohne Kater, Frühstückt schön, schlendert so in den Tag hinein, Jan ging zum Trommelworkshop, Gnom liest wahnsinnig viel, ich war mal beim Yoga und Kirtan. Jonglieren üben, Poi ballascieren,…so treibt man dies & das. Leute beobachten macht natürlich auch Spaß.Am Abend war meist eine faszinierende Feuershow zu bestaunen, tagsüber konnten wir den Akteuren bei den Trockenübungen. Und da beginnt nämlich der Hamster zu humpeln, mann waren da Freaks unterwegs. Schon zu beginn sagte Jan:“Ein Glück haben wir dich dabei, sonst würden wir ja völlig auffallen“ Ein sehr hippieskes, teils eingeschworenes Völkchen. Viele von diesen Freigeister und Lebenskünstlern leben einfach ein anderes Leben, stellen andere Inhalte in ihren Fokus und machen ihr Ding,ein Leben im Einklang mit der Natur, Spiritualität nimmt großen Raum ein und Liebe sowie Zwischenmenschlichkeit ist grundlegend. Auf jeden Fall waren dort viele interessante Menschen wo zuhören und zuschauen Freude bereitete.Einiges von dem war jedoch etwas zu viel für uns, oder besser gesagt es ist schwer sich damit zu identifizieren. Mutter Erde in allen Ehren, an „Nicht-Sichtbares“ glauben ist auch ok, aber ich muss deswegen nicht den Mond anjaulen oder permanent wie ein Affe brüllen. Obwohl mir diese Unbeschwertheit und Lebenslust, welche von den Menschen oft ausgestrahlt wurde, beeindrucken ist und mir prägend im Kopf beleibt denke ich. Bei Gnom und Jan schaut es glaub ich etwas anders aus, übertrieben gesagt, schienen die beiden froh das es am Mittwoch vorbei war. Und damit dieses Resümee nicht zu stark in eine Richtung tendiert, bin ich der Auserwählte, der sich mit diesem Text abrackern durfte 😉 Ich hoffe ihr könnt euch ein ungefähres Bild machen.

 

Tag 22

Gegen 6 Uhr morgens sind wir endlich auf der Südinsel angekommen! Die Sonne war noch nicht zu sehen doch die letzten Stunden ohne oder mit nur wenig Schlaf nagten schwer an unserer Kondition sodass wir nach der Ankunft erst einmal das Auto abparkten und eine Runde schlafen mussten. Beim anschließenden Frühstück lief uns tatsächlich der erste Kiwi über den Weg (wir wissen nicht ob es einer war oder doch eine Ente doch witzigerweise kam uns eben auf dem Zeltplatz eine entgegen und der Schnabel sah komplett anders aus). Manche Neuseelandbesucher klagten während all ihrem Aufenthalt keinen zu Gesicht bekommen zu haben (so auch die 2 Autoverkäufer), bei uns waren es 4 Stunden auf der Südinsel! Übrigens entstand dabei auf der Satz des Tages denn Julia sah ihn zuerst, rief mich und danach Patrick welcher es aber nicht hörte. Leicht gereizt ob der Schlafmützigkeit dessen und der drohenden Gefahr das dieser die einmalige Chance dadurch verpasst ergänzte sie den Satz folgendermaßen: „Patttriiiick! Paaaaatrick! Ein Kiwi! Patrick, Ein Kiwi! Mann!“. Dieser hörte das nun endlich, kam, sah das Tier und fragte tatsächlich: „Und woran erkennst du das das ein Männchen ist? Am Schnabel?“: Lustig ne? Ich habe jedenfalls erstmal ordentlich abgefeiert.
Gegen Mittag waren wir dann in Nelson. Aus allen Neuseelandbüchern war das die Stadt wo ich die meisten Erwartungen von hatte (der Nordteil der Südinsel wird nicht selten als traumhaft bezeichnet bei all den Buchten, weissen Stränden und Palmen). Bereits bei der Einfahrt kam es mir aber komisch vor das das Wasser im Meer einfach fast nicht vorhanden war,warum weiss ich bis jetzt nicht. Die Boote lagen jedenfalls auf trockenen Sand auf, es wirkte wie Ebbe an der Nordsee. Dort wo Wasser war standen Kinder bestimmt 50 Meter vom Ufer kniehoch im etwas Wasser, sehr seltsam das Ganze. Die Suche nach einem Zeltplatz war schnell beendet, dieser ist auch recht kostenguenstig nur werden wir seit Stunden von kleinen Tieren ähnlich Obstfliegen in Massen verfolgt. Diese beissen dann auch zu was morgen sicherlich einige Folgen aufzeigt.

Die nächsten sieben oder acht Tage wird der Blog jedenfalls erst einmal brachliegen, wir fahren nämlich wie es sich fuer einen Sommer gehört auf ein Festival. Dieses nennt sich Luminate Festival (www.luminatefestival.co.nz), dieses ist im Abel Tasman Park und soll der Fusion sehr ähnlich sein –  mit vielen Bands sowie Workshops, Lichtinstallationen, etc ( nur mit dem grundliegenden Unterschied das bei diesem Alkohol strickt untersagt ist). Ich bin jedenfalls sehr gespannt und freue mich darauf.

Tag 21

Am gestrigen Montag war die Überfahrt auf die Südinsel unser Ziel. Da ich wiedermal als erster Punkt 5:30 Uhr wach war genoss ich es im Morgengrauen durch die Stadt zu schlendern da ich die anderen beiden nicht wecken wollte. Am einem Werktag ist dies besonders interessant, zum Teil fuhren Leute in Anzügen und mit Krawatte auf ihrem Skateboard zur Arbeit – coole Stadt. Fahrräder sieht man dagegen kaum, bis 9 Uhr kam Wellington nur schwer in die Gänge. Patrick und Julia dafür langsam,und so begaben wir uns in das Internetcafé um zu recherchieren. Für den Tag war alles ausgebucht, lediglich nachts 2:30 war Kapazitäten verfügbar. Wir entschlossen uns dies trotzdem wahrzunehmen da wir soundso in der Stadt schwerlich einen Schlafplatz fanden und auf eine weitere Nacht zu dritt im Van keiner Lust hatte. Auch fand ich im Internet raus das es in Wellington tatsächlich einen „German Bakery“ gab somit konnten wir bis eben endlich mal wieder Schwarzbrot essen, herrlich! Den Rest des Tages besuchten wir noch einmal den Hafen, waren in der Schwimmhalle sportlich aktiv (das Meer war doch bei dem Seegang etwas zu kalt) und waren erneut im Internetcafé um die Zeit bis zur Abfahrt zu überbrücken. Im Zuge dessen zerschoss es mir leider den Blog während eines Updates, ich hoffe das ich das behoben habe und ihr jetzt diese Zeilen lesen könnt. Die Überfahrt haben wir dann komplett verschlafen, zu sehen war eh nicht viel denn es war dunkel 😉

Tag 20

Gestern aber (wir haben unsere Reihe von entspannten Sonntagen fortgefuehrt) ist der Abend in einem Pub zu Ende gegangen, wenn es auch ein Irish Pub war. Nachdem naemlich Frei- und Samstagabend die Strassen wie ueblich voll sind (alles von hoerensagen von Patrick) ist am „Ruhetag“ nix los. Angefangen hat der Tag im Newton Park im Suedosten dert Tag. Nach dem Fruehstueck vor Ort war endlich der Laenderpunkt Neuseeland faellig denn das Topspiel der „ASB League“ (die hoechste neuseelaendische Liga) stand an. Wie ich es aber aber dank Recherchen nicht anders erwartet hatte findet hier sowas vor 150-200 Zuschauern statt, so richtig interessiert „Soccer“ nicht. Unterhaltsam war das Spiel aber trotzdem wennglich ich mich wie bei FSV Zwickau 2 gegen Kottengruen sonntags auf der Suedkampfbahn gefuehlt haben. Eigentlich wollten wir danach ins weitaus besser besuchte Westpac Stadium zur australischen „ALeague“ fahren (Wellington Phoenix darf da als einziges neuseelaendisches Team mitspielen – da interessiert Soccer doch wieder, ca 15000 Zuschauer) doch wir entschieden uns aufgrund der zu hohen Eintrittspreise und der micht stoerenden Gesamtatmosphaere vor dem Stadion fuer die Variante „Fernseher im Pub“, ungluecklich darueber war dank Speiss und Trank hinterher keiner  von uns…

Tag 19

Nein, auch den Abend haben wir es nicht geschafft die Bars und Clubs von Wellington kennenzulernen. Aber egal, die Stadt laeuft uns ja nicht weg und auf dem Rueckweg wollen wir hier ohnehin einen laengeren Stop machen. Genutzt wurde der Tag fuer eine Fahrt im Cable Car (=Seilbahn, wieder eine Parallele zu Bergen) bergaufwaerts zum Botanischen Garten inkl. einer laengeren Besichtigung. Nachmittags erkundete jeder die Stadt auf eigene Faust (Julia ist ganz angetan vom staedtischen Te Papa Museum mit einem riesigen Tintenfisch, Erdbebensimulator und Wirbeltierskeletten, ich von paar „alternativ anmutenden“ Ecken, Bars und Laeden von aussen, Patrick liess sich seine kaputten Schuhe kleben und lief am Wasser auf und ab) was fuer einen sonnigen Samstag geradezu perfekt war. Wellington wird uebrigens nicht zu unrecht „Windy Welli“ genannt, am Hafen weht eigentlich immer eine mehr als nur steife Brise. Dort liessen wir den Abend auch ganz langweilig ausklingen denn erschwingliche Betten waren fuer das Wochenende leider ausgebucht.

Tag 18

Nach einem (vor)gestrigen Tag zum vergessen, die Wanderung hing uns noch in den Knochen und einer Nacht der selben Kategorie (zu dritt im Bus,draussen Sturm und Regen, das Auto war nur am wackeln) begaben wir uns gestern auf das (vorerst) finale Stueck der Nordinsel nach Wellington und stellten erstaunt fest das wir die ersten 1000km mit unserem Van gefahren sind (witzig wo wir doch mit 5000km insgesamt kalkuliert hatten). Das alles hat das gute Teil ohne zucken und murren zurueckgelegt, an den Linksverkehr habe ich mich inzwischen auch gewoehnnt, es gab nur einmal einen Zwischenfall als ich  auf die verkehrte Spur der Hauptstrasse eingebogen bin und von hinten ein lautes „Jenser, Liiiiiiiiinks!“ geflogen kam. Da heisst es kuehlen Kopf bewahren und wenden.

Wellington ist sehr schoen, eine total ueberschaubare Hauptstadt mit nur 400000 Einwohnern (somit kleiner als Leipzig), gelegen zwischen Bergen auf der einen und der Wellington Harbour (Bucht) auf der anderen Seite und erinnert mich witzigerweise total an Bergen in Norwegen (welche bislang noch meine schoenste besuchte Stadt ist). Warum eigentlich nicht das mehr als doppelt so gross Auckland die Hauptstadt ist kann ich nicht beantworten (von 1840 bis 1865 war es das), jetzt ist Auckland nicht einmal mehr zweite Wahl (der Preis geht an die Universitaetsstadt Palmerston North, unweit noerdlich von hier). An der Ankunft begannen wir die Suche nach einer Bleibe fuer die Nacht und wurden im Jugendherbergshostel fuendig (man merkt aber schon das deutlich hoehere Preisniveau als bisher). Gespeist haben wir dann am Wasser, noch bisschen rumgezogen aber zum tiefer ein das Nachtleben eintauchen hatte dann doch keiner Bock,das passiert dann vielleicht heute.

Tag 14 bis 17

Hobbinton war genial, eine liebevoll und detailreiche aufgebaute Kulisse, eingesetzt in grüne Hügel abseits der normalen Verkehrsstrassen. Im Jahre 2000 wurden hier die Teile 1 und 3 von Herr der Ringe gedreht, um alle Gerätschaften, Trucks und andere schwere Dinge ran zufahren baute die NeuseelandArmy extra Anfahrtsstrassen. Wenn man den Film gesehen hat war es spannend die Stellen wieder zu erkennen und -zu entdecken was auch von der „Guide“ (=Reiseführerin) 8 sehr bildlich beschrieben wurde. Was für ein Aufwand der Film war erzählte sie an einem Beispiel: In Tolkiens Buch, was als Vorlage diente, war von einem Eichenbaum die Rede welche auf dem Haus der Hauptprotagonisten wuchs. Da weder eine Eiche vorhanden oder irgendwo in der Nähe war wurden kurzerhand Leute ausgesendet um eine passende zu finden. Diese wurde in kleine Scheiben zerlegt, nummeriert und vor Ort wieder zusammengeklebt, die fehlenden Blätter aus Taiwan eingeflogen und rangebastelt. Die knapp 2stündige Tour war kurzweilig, wenn es auch vor Ort vor Reisegruppen wimmelte und endete mit einem ortsansässigen Farmer der uns demonstrierte wie man ein Schaf schert (sein Rekord sind 300 am Tag. Fotos kann ich leider keine zeigen da bis vor 2 Monate hier gedreht wurde und der Film der Hobbits erst im Dezember in die Kinos kommt und höchster Geheimhaltung obliegt (wofür wir unterschreiben mussten).Wie ernst es denen ist wurde uns auch berichtet: wenn während der Dreharbeiten ein Privatflugzeug das Gelände überquerte wurde der Pilot nach der Landung abgefangen und ihm Kameras sowie die Pilotenlizenz entzogen – irre). Wer sich dennoch ein Bild machen will leiht sich am besten den ersten Teil von Herr der Ringe aus. Nachmittags ging es dann weiter Richtung Süden nach Taupo (wo wir dann auch zum Dienstag auf einem abgelegenen Zeltplatz übernachteten). Taupo ist eine recht auf die Adrenalienjunkies ausgerichtete Stadt, von Bungeejumpen, über Skydiving bis Wildwasserraften ist alles dabei. Besonders bemerkbar macht sich das auch an den vielen Geschäften für Biking, Kanusport etc. Nichtsdestotrotz wollten wir auch hier nicht länger verweilen denn an Horizont lockte schon der Tongarino Nationalpark mit seinen 3 Gipfeln (Mt. Ngauruhoe/2290m, Mt. Tongariro/1968m und der mit Schnee bedeckte Ruapehu/2797m). Der Nationalpark besteht seit 1887 und war damit der erste von mittlerweile 9(?). Ziel unseres Ausfluges sollte am Folgetag der mittlere der drei Gipfel werden. Der Tag bot besonders bei der Umrandung des Lake Taupo wunderschöne Ausblicke, am bzw. im See waren wir auch mal kurz. Abends haben wir dann in Whakapapa Village, eines der letzten Dörfer am Hang gehalten und nächtigen.
Von Patrick:
Das wäre nichts für Turnbeutelvergesser gewesen, wirklich, wie Maik wenns Blitz!
Es war noch dunkel, als in Whakapapa Village um 6 Uhr der Wecker klingelte, Kälte durchzog den Campingplatz und nur der rauschende Fluss schien wach, weshalb sind wir hier? Doch nicht etwa um bei Eiseskälte so früh aufzustehen. Na erst mal einen Tee kochen um nicht zu erfrieren, dann Zelt abbauen, Auto startklar machen, Katzenwäsche, das muss genügen. Jan, fahr doch schon mal den Wagen vor und ab ging es nach Pukeonake. Ein Schild wies uns nun die Richtung zum 19,4 km langen Tongariro Alpine Crossing, welcher unsere heutige Tagesaufgabe sein soll. Eine Hochgebirgstour im Tongariro Nationalpark. Es ist ein stark belaufener Track, in jedem Reiseführer ließt man darüber, es ist sogar von der wohl schönsten Tageswanderung der Welt die Rede.
Los ging es in gemäßigtem Schritt, allzu viele Höhenmeter legten wir in der ersten halben Stunde nicht zurück. Aber dann…von 1400m bis auf 1950m war es ziemlich hart und man merkte jede Zigarette, welche zu viel geraucht wurde. Belohnt wurde dies mit schönen Ausblicken ins Tal und oben sah es dann ähnlich einer Mondlandschaft aus, denn wir liefen zwischen zwei Vulkanen. Dem Mt Tongariro (1967m) und dem Mt Ngauruhoe (2287m), letzterer spielte eine tragende Rolle in „Herr der Ringe“ und ist einigen sicher als „Schicksalsberg“ ein Begriff. Es war schon beeindruckend, so dicht an solch einem Vulkan vorbeizulaufen, der auch noch so klassisch nach Vulkan ausschaut. Oben angekommen hatte man einen schönen Blick auf die nach Schwefel riechenden, aber herrlich blauen „Emerald Lakes“, den Blue Lake) und den beeindruckenden „Red Crater“. Diese Blicke teilten wir mit vielen weiteren Wanderern, man konnte den zurückgelegten Weg anhand einer Ameisenstrassen ähnlichen Linie verfolgen. Das DOC (Department of Conservation) zählte an manchen Tagen schon 1500 Menschen. Muss man nicht immer haben, aber mal was anderes. Nach ca. 7 Stunden waren wir wieder unten angekommen, belohnt wurde der  letzte Teil des Abstiegs noch mit Urwald ähnlicher Idylle und Schatten. Insgesamt eine schöne Tagestour, welche uns Wanderleihen aber doch ziemlich Kraft gekostet hat.
Am Morgen wachten wir auf, so verhält es sich meist bei uns. Nur das wir uns diesmal nach guten 10 Stunden Schlaf fühlten, als wären es nur 3 gewesen. Der Track hat uns doch schon etwas mitgenommen. Aber der super schöne Zeltplatz, den wir am Abend noch fanden, entschädigte das etwas.  Es gibt hier einige Zeltplätze vom Department of Conservation, welche man gegen eine geringe Gebühr, mit Kasse des Vertrauens, besuchen kann. Eine echt tolle Sache.
Gegen Mittag machten wir uns auf, um weiter Richtung Süden zu fahren. Noch ein kurzer Zwischenstopp in Whanganui, ein Englisch wirkendes Städtchen mit erstaunlich vielen Autos aus den 20ern. Schon auf der Landstraße kam ich mir vor wie bei Mafia (PC-Game). Apropos Landstraße, ein Klischee erfüllte sich. Eine Schafherde blockierte plötzlich die Serpentine, ein Auto überholte uns und machte sich Platz. Wie unhöflich und dreist dachten wir. Uns ließen die Schafe nicht durch, ein weiteres Auto überholte, schaute mich mit genervtem Blick an, und fuhr ebenso zügig hindurch. Die Schäfchen liefen hektisch beiseite, um nicht von dem Bulliden erwischt zu werden, manchmal schien es knapp. Aber scheinbar macht man das hier so. Wiedereinmal was neues kennengelernt. Nun sind wir ca. 150km von dem südlichen Ende der Nordinsel, sprich der Hauptstadt Wellington welches wir hoffentlich schon erreicht haben wenn ihr das lest (denn dort wollen wir das Wochenende und vielleicht noch mehr Zeit verbringen).

Nach 5 Tagen Internetabwesenheit haben wir auf der Strasse gen Süden eine Windmühle eines ExilHolländers gefunden der uns netterweise zu Tee und freien WLAN eingeladen hat.

Tag 13

Von heute gibt es nicht allzu viel zu berichten. Wir hatten einen kurzen Weg vom Lake nach Matamata wo wir morgen an der Tour durch Hobbiton (bekannt aus der Herr der Ringe Triologie) teilnehmen. Da es heute auch erstmals seit unserer Ankunft fast durchgängig nieselte kamen uns die Opal Springs Therme im Reiseführer recht gelegen, zum einen da wir dort campen können, zum anderen zum schwimmen und relaxen. Der Zugang zu diesen war auch im Campingpreis inbegriffen, demnach wurden die ersten 2 Stunden genutzt um im 39Grad warmen Becken zu entspannen. Vorhin waren wir noch eine Runde schwimmen und haben einen Deutschen getroffen der vor 25 Jahren hierher ausgewandert ist. Morgen nach der Tour geht’s dann endlich Richtung Süden, da der Plan ja ursprünglich beinhaltete den Sommer auf der  wohl landschaftlich faszinierenderen und weniger bevölkerten Südinsel zu verbringen. Erster Halt wird dann wohl der grösste Nordinselsee bei Taupo werden. Bis bald!

Tag 12

Morgens spielt das Wetter immer verrückt, man denkt der Tag wird verregnet da es zwischen 9 und 11 immer nass ist. Danach ist es auch gestern aufzogen was uns zu einem abschließenden Strandbesuch an der Westküste bewegte. Gegen 11 Uhr sind wir aufgebrochen, danach haben wir 1 Stunde in herrlicher Mittagssonne verharrt, waren baden und beobachteten die Surfer. Anschließend ging es los Richtung Hamilton, auf dem Weg dahin entschlosen wir uns bei den knapp 50 Meter hohen Bridal Veil Falls zu halten. Von oben ergab dieser ein absolut beeindruckendes Bild, ebenso der Blick von unten lohnte und rechtfertigte den doch recht schwierigen Weg wieder nach oben, zwischenzeitlich konnten wir sogar die Regenbogenfarben sehen. Die Stadt Hamilton, welche neben Wellington und Auckland wohl die größte auf der Nordinsel ist war dagegen nicht so überzeugend, stadteinwärts ein einziges Gebiet voller Einkaufszentren und Autohäusern was nicht sonderlich zum verweilen einlud. Nach 2 Stunden, einem Mittag-(Abend?)essen sowie Eis suchten wir uns einen Campingplatz zum übernachten und sind am Lake Karapiro fündig geworden. Dort konnte man merklich feststellen das Samstag Abend ist, viele Großfamilien waren am grillen und Jugendliche am rumspringen. Lange laut war es dennoch nicht denn nach 2Bier war die Müdigkeit erneut der Sieger.

Tag 11

Die Landschaft ließ sich in der Dunkelheit gestern nur erahnen, aufgewacht sind wir zwischen einem an seiner Spitze mit Wolken durchzogenen Berg sowie einer herrlichen Bucht, direkt neben uns gelegen – mitten in Raglan. Aufgrund der Müdigkeit des Vorabends wurde der Bus im Kaos hinterlassen, dies galt es jetzt zu ordnen. Den Vormittag verbrachten wir also mit ausräumen, frühstücken, alles schnell wieder einräumen aufgrund es schnell über uns gezogenen Schauers, wieder ausräumen und schlussendlich mit dem finalen Einschlichtens mit einem, dank Julia, perfekten Ordnungssystemes für die nächsten Monate. Auf dem Weg Richtung Küste stießen wir auf einen Campingplatz, hoch am Berg gelegen mit einem genialen Blick auf das Meer.Kurzentschlossen reservierten wir einen Stellplatz für diese Nacht und fuhren weiter auf erneut voller Schotter und ohne Asphalt bedeckten Serpentinenstraßen bis wir nachmittags endlich unsere Füße in das erfrischende Wasser des pazifischen Ozeanes tauchen konnten. Wieder zurück auf dem Zeltplatz wurde gekocht und gegessen, jetzt gegammelt und gequatscht. Morgen geht’s dann wieder landeinwärts nach Hamilton.

Tag 10

Gestern begann nun endlich die eigentliche Reise. Nachdem wir uns von Hostel und mit einem letzten Stadtbesuch auch von Auckland verabschiedet hatten, fuhren wir Richtung Süden. Das Tagesziel sollte zu Beginn Port Waikato, gelegen zwischen Westküste und dem Fluss Waikato, werden. Noch einmal den Wagen mit einem Grosseinkauf an Lebensmitteln befüllt und los ging es. Die veranschlagten 100km waren schnell vorüber, Port Waikato mangels Attraktivität (ich glaube wir haben einfach zu wenig davon gesehen :() umfahren. Die „Surferhochburg“ Raglan war schnell als Ausweichquartier für die Nacht auserwählt, nur leider wurden auf dem Weg dahin die Strassen zu Feldwegen, reduzierten sich auf die Hälfte der Breite und nahmen plötzlich an Höhe zu. Dazu kam noch das dieser Weg kein Ende zu nehmen schien (am Besten noch die Situation als ich am Gegenverkehr rechts vorbei wollte,haha, die Fahrerin hat mich jedenfalls ziemlich blöde angeschaut). Nach vielleicht 1,5h und geschafften 50km Weg bei 30km/h (rechnet bitte ja nicht nach) verwandelten sich die Straßen wieder in Asphalt und wir kamen bei bereits eingebrochener Dunkelheit am Ziel an. Da der Campingplatz bereits geschlossen hatte stand der ersten Nacht zu dritt im Vehikel nix mehr im Wege, geschlafen haben alle Insassen jedenfalls gut.

Tag 9

Nach so einem aufregendem Tag muss ich gleich mal noch den Text verfassen damit wir morgen vormittag in Ruhe auschecken können. Gegen 10Uhr kamen die netten Vorbesitzer unseres aktuellen Wagens, danach haben sie uns alles erklärt und wir gingen zur Post um die Verkaufspapiere auszufüllen („Verkaufspapiere“ heisst in Neuseeland in diesem Fall einen Zettel mit Namen, Adresse und Passnummer), danach Übergabe des Tauschwertes und ab zum probieren, et voila: da ist das Ding!

Hier ein paar Gründe warum wir uns für diesen Wagen entschieden haben:nur 200000km runter, läuft sehr leise, einen kleinen Kühlschrank vorn drin, Klappbett, Schlafsäcke gab es dazu, ebenso wie Kissen und Decken, Plastegeschirr, 2 Campingstühle, Pfannen, Töpfe, Besteck, einen Picknickkorb, ein reingeschraubter Safe ist versteckt (noch nie so etwas gesehen), 2 Radios (ein CD / eins Kassette, braucht kein Mensch), Decken, etc pp…das alles schön und gut, was noch fehlte war ein dritter Sitz (haha). Alex und Dominik (die Vorbesitzer) haben mir 2 Adressen gegeben wo ich sowas herbekommen könnte, angerufen, Zusage bekommen, hingefahren und dann das:

Die Warnweste gabs gegen 2$ am Eingang und Patrick durfte wegen seinen FlipFlops nicht rein, wen wunderts:

Gefunden habe ich jedenfalls nix, weder einen Toyota der wie einer aussah, noch einen passenden Van, geschweige dem ein Sitz. Entnervt wieder von dannen gezogen, zurück ins Hostel, rumgesurft und telefoniert und schlussendlich einem Händler meines Vertrauens den Sitz inkl. Gurt abgekauft und erfolgreich eingebaut. Inkl. brennender Sonne und das erste Mal im Linksverkehr auf der Schnellstrasse war das ein echt prägender Tag, zum Glück mit erfolgreichem Ausgang. Wie dem auch sei, morgen früh geht es endlich los, erster Halt wird hoffentlich / vermutlich das hier werden:

Ich widme die letzten Zeilen einem Mädel was am Sonntag nebenan nach Deutschland geskypt hat. Zitat: „Du guckst bestimmt gleich daheim auf dem Sofa Dschungelcamp, ich bin so neidisch auf dich und würde gern mit dir tauschen!“

Na genau, Tschüüüß!

Tag 8

Nachdem der Tag zuvor ja nicht unbedingt mit Highlights bestückt war, beschlossen wir gestern den Vulkanberg Mt Eden zu bezwingen. Er ist mit 196m der höchste natürliche Punkt Aucklands. Die Maori nennen ihn Maungawhau, was auch immer das bedeuten mag. Anfängliche Konditionsängste des Aufstiegs erwiesen sich als nicht nötig, in geschätzten 20 min. war der Gipfel erreicht. Man hat von dort echt einen schönen Blick auf die Stadt und die Inseln des Hauraki Gulf. Beim Abstieg wurden wir noch von einem kurzen, aber intensiven Regenschauen heimgesucht und wir haben die Wichtigkeit unserer Regenjacken erkannt. Ich hätte nicht gedacht das sich das Wetter hier so schnell ändern kann. Belohnt haben wir uns dann mit Fish&Chips, in dem besten Geschäft der Stadt (zumindest laut Urkunden), lecker war es jedenfalls sehr.
Danach haben wir noch den Old Cemetry besucht, Aucklands ältester Friedhof mit Gräbern der Stadtpioniere. Dort liegt u.a. der erste Gouverneur und Stadtgründer William Hobson. Grundlegend ein schöner Friedhof mit Verfallsromantik. Palmen zwischen den Grabsteinen sind irgendwie auch ein merkwürdiger Anblick. Den Scary-Geocache haben wir auch gefunden und einen Travelbug aus Görlitz dagelassen. Am Abend gab es nix besonderes, bis auf die Vorfreude des Autokaufs.

P.S. Ich möchte betonen das dieser Blog mit dem ähnlich klingenden baanexhome.wordpress.com weder verwandt noch verschwägert ist und sich auch weitesgehend von dessen Inhalten distanziert 😉